Horst Kuhnert, 1969
Badstrasse, Bad Cannstatt
Horst Kuhnert, 1969
Badstrasse, Bad Cannstatt
im Innenhof der LBBW am Hauptbahnhof.
Walter Gschandtner, 1989, Rosenstraße 24
Micha Ullman, 1966, Stauffenbergstraße/Bolzstraße, Fräsung in Betonplatte
Der „Abendstern“ ist die kleinste Skulptur im öffentlichen Raum Stuttgarts. „Gewesen“ muss man wohl nun dazu setzen, denn im Herbst 2013 sieht es an der Ecke, wo der Abendstern war, so aus:
Inzwischen sind am Standort (besser: „Liegeplatz“) des Abendsterns neue Bodenplatten verlegt. Ohne Stern.
Wer kennt sie nicht, die Zeitungsberichte über Putzfrauen, die in Museen moderne Kunstwerke wegfegen, weil sie die Fett- oder sonstigen Müllberge nicht als Kunst erkennen. Leichte Häme über die Künstler und ihre Werke schwingt bei den Autoren und meist doch auch bei den Lesern dieser Meldungen mit. Nun also waren es Bauarbeiter, die ein Kunstwerk zu einem historischen Kunstwerk gemacht haben. Blöd: wahrscheinlich hats keiner gemerkt. Ullmann wollte ein unscheinbares Zeichen setzen und damit ein kurzes Innehalten im Alltagsgewühl. Es war ein wohl zu unscheinbares Zeichen. Wenige Meter weg steht eine potthässliche Bronzeskultpur irgend eines württembergischen Grafen, Königs oder so was, bei der besteht nicht die Gefahr, dass sie versehentlich weggeebaggert wird. Dabei wärs nicht schade drum.
Der „Abendstern“ ist wieder aufgegangen. Inzwischen ist die Baustelle abgeräumt und der Betrieb in „Carls Brauhaus“ brummt. Tatsächlich gibt es noch eine Bodenplatte mit einer Fräsung drin. Siehe Abbildung. Aber: Ist das der „Abendstern“ von Ullmann? Der Glimmer fehlt. Das kann der Zahn der Zeit sein. Die Fräsung ist flacher. Vielleicht wurde die Platte abgeschliffen. Aber: die Fräsung scheint sich auch an einer anderen Stelle der Platte zu befinden. Leider hab ich kein Gesamtbild der bisherigen Platte, damals aber schien die in einer Ecke zu sitzen, heute sitzt sie sehr viel mittiger. Was ist da los?